(407/2015)  Vermummte werfen zwei Bengalos in Reisebüro im SPD-Gebäude in der Göttinger Innenstadt  - Polizei geht von politisch motivierter Tat aus, mehrere tausend Euro Schaden
       
Nikolaistr. - 07.07.2015Göttingen, 
Nikolaistraße Dienstag, 7. Juli 2015,
gegen 03.30 Uhr
   GÖTTINGEN (jk) - Vermutlich drei bis fünf vermummte Personen, so 
die derzeitigen Ermittlungen, haben in der vergangenen Nacht 
(07.07.15) gegen 03.30 Uhr ein Fenster im Erdgeschoss des 
SPD-Parteigebäudes in der Nikolaistraße mit Pflastersteinen beworfen 
und anschließend durch die zerstörten Scheiben zwei entzündete 
Bengalos in ein dahinter befindliches Reisebüro geworfen. 
Anschließend flüchteten die komplett dunkel gekleideten Brandstifter 
in Richtung des angrenzenden Walls.
   Einer der Brandsätze blieb in dem ca. sieben Zentimeter breiten 
Zwischenraum der  Doppelverglasung  hängen und wurde von einem 
vorbeikommenden Passanten mit Sekt abgelöscht.  Der zweite Bengalo  
landete auf dem gefliesten Fußboden der Teeküche und brannte dort 
aus.  Glück im Unglück,  denn die anderen Räume sind mit Holzdielen 
ausgelegt.  Wäre der Brandsatz hier aufgeschlagen, hätte dies aus 
Sicht der Ermittler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 
erhebliche schwerere Folgen gehabt.
   Bei dem Brandanschlag wurde der Holzrahmen des Einwurffensters 
teilweise zerstört und ein Kühlschrank in Mitleidenschaft gezogen.  
Es kam außerdem zu einer starken Rauchentwicklung. Das  Reisebüro 
konnte heute Morgen aber wieder öffnen.
   Der entstandene Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen 
vermutlich mehrere tausend Euro.
   Angesichts der extrem rücksichtlosen Art der Tatausführung muss 
die Polizei davon ausgehen, dass die Täter ein komplettes Abbrennen 
des Gebäudes und eine damit verbundene konkrete Gefährdung 
benachbarter Wohnhäuser sowie deren Bewohner billigend in Kauf 
genommen haben.
   Bei der Tatortaufnahme wurden an der Fassade des Parteigebäudes 
mehrere mit Farbe gesprühte Parolen festgestellt, die im Kontext zur 
Griechenland-Problematik stehen. Die Polizei Göttingen geht deshalb 
von einer politisch motivierten Tat aus. Das Staatsschutzkommissariat
hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.
   Sachdienliche Hinweise werden unter Telefon 0551/491-2115 entgegen
genommen.
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